Im Sommer des Jahres 1096 erfolgte mit großem Gepränge die Weihe des von Wiprecht II. von Groitzsch gestifteten Benediktinierklosters St. Jacobus zu Pegau. Es war dies die erste Ordensgründung östlich der Saale. Der Klosterstifter wollte damit nicht für sich und sein Geschlecht eine dauernde Grablage schaffen, er bezog es zum Anfang an in sein machtpolitisches Konzept ein, das auf die Schaffung eines Flächenstaates im Osten des Reiches ausgerichtet war. Das Kloster Pegau spielte im Auftrage seines Schutzherren eine herausragende Rolle bei der Durchsetzung des Hirsauer Reformgedankens in den älteren Thüringer Klöstern. Es war aber auch Ausgangspunkt eines intensiven Landesausbaues, Zentrum kirchlicher Kunst und Bildung und einer weit nach Osten strahlenden Christianisierung.
Der Heimatverein des Bornaer Landes e. V. widmet sich mit seinen Veröffentlichungen der frühen Geschichte des Kulturraumes im Süden von Leipzig, um den heute in dieser Region lebenden Menschen das Wertgefühl für ihre in der jüngsten Vergangenheit arg in Verruf geratenen Heimat zurückzugeben: Das Haus Groitzsch und das Kloster Pegau stehen am Anfang einer Entwicklung, an derem Ende der heutige Freistaat Sachsen steht.
Geschrieben von Tylo Peter (1994) / Projektgruppe „900 Jahre St.-Jacobs-Kloster“ des Heimatvereines des Bornaer Landes e. V.