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Sachsens 48er im Bornaer Land

Im Sächsischen Hauptstaatsarchiv befindet sich in einer Akte, in der es um die nach 1849 aus politischen Gründen steckbrieflich Verfolgten geht, ein Gesuch, in dem sich die Bornaer Stadtab­geordneten für Johann Amadeus Helbig, ihren geflohenen Bürgermeister, einsetzten.

Auf dem Schriftstück vermerkt eine Bleistiftnotiz, dies seien allesamt Mitglieder des Vaterlandsvereins und in den Maitagen engagierte Persönlichkeiten. Die Zahl der 48er, also der an den Revolu­tionsereignissen beteiligten Bürger, in den kleinen Städtchen südlich Leipzigs, in Borna, Pegau, Groitzsch, Rötha, Lausick und Frohburg, beeindruckt. Überall dort gab es mitgliederstarke Vaterlandsvereine.

Aber auch große Teile der Bauernschaft standen nicht abseits der politischen Bewegungen. Im liberal-konservativen Deutschen Verein, der sich den Zeichen der Zeit folgend in der Bahnhofs-RestaurationKieritzsch formierte, stammten die meisten Mitglieder aus den Dörfern der Umgebung.

Nicht zuletzt machten Bauern von Breunsdorf durch ihren spektakulären Übertritt von der evangelisch-lutherischen Kirche zum Deutschkatholizsmus weithin von sich regen.

Geschrieben von Dr. Hans-Jürgen Ketzer (2003)

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