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Der Jahrhundertfeier-Gedenkstein 1813–1913

Im 1924 erschienenen Wanderbuch „Rund um Leipzig“ hieß es: „Vom Bahnhof Lobstädt gehen wir zunächst in südlicher Richtung bis zur Kirche, wenden uns hier nach links und gehen nun auf der Staatsstraße bis zum Gemeindeamt, wo sich die Wege nach Borna und nach Altenburg gabeln. Hier erinnert uns die Aufschrift auf einem mächtigen Block aus Braunkohlen-Quarzit an Deutschlands Freiheitskampf im Jahre 1813.“

Noch heute steht der Steinblock, allerdings für viele Jahre von zwei Telefon-Schaltkästen verdeckt.

Das Denkmal erinnert weniger an die ruhmreichen Tage der Völkerschlacht als an die Stunden nach der „Schlacht bei Großgörschen“, als Lobstädt Anfang Mai 1813 direkt in die Kampfhandlungen einbezogen wurde. Nur durch großes Glück entging der Ort damals dem Beschuss durch französische Kanonen. Diese hatte man an der Salzstraße, südlich der heutigen B 176, oberhalb der Pleiße bereits in Stellung gebracht. Sie sollten die Flucht der verbündeten russischen, preußischen und österreichischen Truppen aufhalten. Der Rückzug ging jedoch schneller als vermutet vonstatten. Nur wenige Kanonenkugeln wurden auf Lobstädt abgefeuert. Dann setzten die Franzosen ihre Verfolgung fort.

Am 4. Mai 1863 gedachten die Lobstädter mit einem Gottesdienst und einem feierlichen Umzug der Rettung ihres Ortes. 1913 wurde der Gedenkstein gesetzt.

Geschrieben von Dr. Hans-Jürgen Ketzer (2001)